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Lobrede auf eine Zeitschrift

Lobrede auf eine Zeitschrift

Joachim Kalka

Zur Verleihung des Calwer Hermann-Hesse-Preises an Sprache im technischen Zeitalter am 2. Juli 2006

Meine Damen und Herren,

die Verleihung eines Literaturpreises (sofern sie denn, möchte man in diesem Sommer hinzufügen, auch wirklich stattfindet) ist eigentlich immer etwas Schönes. Denn es wird mit solchen Preisen, jenseits aller individueller Einschätzung des jeweiligen Jury-Urteils, immer grundsätzlich eine Form der Arbeit belohnt, ohne deren Produkte wir vielleicht kaum wüßten, wie wir weiterleben sollen. Und selten, glaube ich, ist ein Literaturpreis so sinnvoll konzipiert wie dieser, der jeweils einer literarischen Zeitschrift verliehen wird. Wenn man die Existenz von Buchverlagen und Feuilletons einmal voraussetzt, so ist nichts – Sie verzeihen, wenn ich auf diese Banalität aufmerksam mache, die wie so viele verzweifelt wahre Banalitäten oft in Vergessenheit gerät – für das Gedeihen von Literatur so wichtig wie die Institution der Literaturzeitschrift, die in sich die Funktionen von Verlag und Feuilleton vereinigt: neue Literatur vorzulegen und kritisch zu beurteilen. Gerade die deutsche Literaturgeschichte zeigt, daß diese Führungsrolle oft kurzlebigen und buchhändlerisch weitgehend erfolglosen Unternehmungen zukommt – Phöbus, Horen, Athenäum … Um so schöner, wenn eine literarische Zeitschrift ihren Anspruch jahrzehntelang verteidigen kann.

An älteren Zeitschriften begreift man die chronikalische Funktion einer solchen Publikation. Sie wird unendlich wichtig für den, der sich später einmal vergewissern möchte, „wie es gewesen ist“. Jede Epoche, jedes Jahrzehnt bringt eine Handvoll Texte hervor, die überdauern und als charakteristische Zeugnisse ihrer Zeit einen fast symbolischen Charakter annehmen. Man begreift sie aber eigentlich nur, wenn man sie nicht isoliert sieht, sondern in der Fülle des Beziehungsgeflechts ihrer Zeit mit allen erhellenden und überraschenden Nachbarschaften. Dieses Geflecht rekonstruiert sich der Leser an den alten Jahrgängen der Literaturzeitschriften. Und in den neu erscheinenden Heften hat er das Geflecht, das Kapillarsystem, das Rhizom seiner Zeitgenossenschaft vor sich.

In alten Heften der Sprache im technischen Zeitalter findet man die Schlüsselkontroversen der Vergangenheit dokumentiert, etwa den Zürcher Literaturstreit, also die Auseinandersetzung über den Rundumschlag des seinerzeit berühmten Schweizer Germanisten Emil Staiger gegen die moderne Literatur, in Heft 22/1967 – eine noch heute nicht nur wegen der klassisch gewordenen Formulierung „Emil und das Destruktive“ so unterhaltende wie belehrende Lektüre. Bereits im ersten Heft findet sich üb¬rigens die denkwürdige Abrechnung mit Kurt Ziesels Buch Das verlorene Gewissen durch Volker Klotz, der die neonazistische Polemik jenes Autors mit den Mitteln einer modellhaft kritischen Sprachanalyse vorführt. Sehr vieles – nicht alles – ist von großer Frische geblieben; ich kann die Fülle des Unternehmens nur andeuten, die von Walter Höllerers legendärem Plädoyer für das „längere Gedicht“ bis zu der 1989 veröffentlichten Textsammlung „Mauerrisse“ reicht, mit der die Chronik der deutschen Literatur zur Prophetie der deutschen Geschichte wurde. Oft sind Hefte, deren Erscheinen erst wenige Jahre zurückliegt, schon zu bedeutenden Zeugnissen wichtiger poetologischer Diskussionen geworden. Wenn ich eine abgegriffene Bezeichnung rehabilitieren darf: die bestimmter Texte als solche der „Selbstverständigung“, dann war und ist diese Zeitschrift ein Zentralort der Selbstverständigung zeitgenössischer Literatur.

Will man dem heute zu ehrenden Zeitschriften-Unternehmen näher- kommen, muß man über Walter Höllerer reden, den 2003 achtzigjährig in Berlin verstorbenen großen Schriftsteller und noch größeren Organisator literarischer Öffentlichkeit. Nicht nur, weil er die Zeitschrift im Jahre 1961 gegründet hat und weil ihr uns so vertrauter und dabei doch durchaus eigenartiger Titel – Sprache im technischen Zeitalter – eng mit einem bestimmten Punkt seiner Laufbahn und einem bestimmten Aspekt seiner Arbeit zusammengehört. Sondern auch, weil sich an seine Gedanken und Absichten bis heute anknüpfen läßt. Dabei darf uns die mittlerweile viel¬leicht etwas wunderlich wirkende Neigung zum großen Epochenbegriff – das „technische Zeitalter“ – nicht stören. Erinnern Sie sich, daß dies eine Zeit war, die nicht ungerne mit Ausdrücken wie „Das Zeitalter der Angst“ (W. H. Auden) oder „Der Aufstand der Massen“ (Ortega y Gasset) operierte. Das bekam einerseits rasch jene Beliebigkeit, wie sie sich heutzutage beim Gebrauch eines Begriffs wie „postmodern“ zeigt, andererseits faßte ein solcher Ausdruck eine reale und akute Beunruhigung, wie Heideggers 1962 veröffentlichte Schrift Die Frage nach der Technik noch immer belegt.

Will man begreifen, was die Gründung der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter im Jahr 1961 bedeutete, muß man wissen, was dieser Gründung unmittelbar vorausging. Höllerer, der bereits 1954 zusammen mit Hans Bender die wichtigste Literaturzeitschrift deutscher Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet hatte, die Akzente – bei dem Verlag, wo sein erster Lyrikband erschienen war, bei Hanser –, hatte 1959 einen Ruf an die TU Berlin erhalten. Er sollte dort den Lehrstuhl für Literaturwissenschaft übernehmen, den Paul Altenberg innegehabt hatte. Als man bei ihm angefragt hatte, ob man ihn auf die Berufungsliste setzen dürfe, hatte er dem Dekan der humanistischen Fakultät geantwortet: „Spectabilität (…), soweit es auf mich ankommt, ich würde es begrüßen, an einer technischen Universität lehren zu können.“ Die Betonung verrät einen gewiß nicht nur strategischen Respekt vor dem Technischen. Ironisch-spiegelbildlich antwortet dieser Emphase ein Gratulationsschreiben von Paul Celan nach Abschluß des Verfahrens: „Lieber Walter Höllerer, meinen herzlichsten Glückwunsch zu Ihrer Berufung nach Berlin: hoffentlich schaden Sie der Technik!“

Celans Gruß meint eine andere Bedeutung von Technik als Höllerers Bereitwilligkeit. Was heißt denn hier „technisch“? Die Frage ist komplizierter, als man meinen sollte, und ihre Beantwortbarkeit hängt nicht zu¬letzt davon ab, daß man die Mehrdeutigkeit des Bezugs bei Höllerer sieht – jene Mehrdeutigkeit, die seine Formel heute noch fruchtbar erscheinen läßt. Er stellte damals die Formel vom „technischen Zeitalter“ über eine ganze Reihe von Aktivitäten und Programmen; er gründete sogleich ein „Institut für Sprache im technischen Zeitalter“ und nannte seine Antrittsvorlesung „Die Auseinandersetzung der Literatur mit dem technischen Zeitalter“. Man kann all dies gut verfolgen in Helmut Böttigers instruktivem Katalogbuch zu der schönen Ausstellung im Literaturhaus Berlin im letzten Jahr, einem Buch, das den Titel Elefantenrunden: Walter Höllerer und die Erfindung des Literaturbetriebs trägt. Der „Literaturbetrieb“, das möchte ich anmerken, ist hier eine Formulierung, die vom Abschätzigen ganz frei ist. Es geht um einen Mann, der die Sache der Literatur betrieben hat. Das tat er im Literarischen Colloquium, in der Gruppe 47 und, unter dem Banner von Sprache und Literatur im „technischen Zeitalter“, mit erstaunlichem Erfolg im kulturell noch wie ausgehungerten Berlin der frühen sechziger Jahre, als er die von Tausenden besuchten Leseveranstaltungen mit Dos Passos und Doderer, Quasimodo und Ingeborg Bachmann, Robbe-Grillet und Gombrowicz organisierte. Das Netzwerk seiner Kontakte und Beziehungen prägte auch die Zeitschrift.

Es gibt wohl einen engeren Bezug zwischen Höllerers großer literaturgeschichtlicher Studie (die 1958 bei Ernst Klett in Stuttgart erschien) und seiner Zeitschriftengründung drei Jahre später, als man das gemeinhin wahrnimmt. Der Titel dieses Buches ist Zwischen Klassik und Moderne. Lachen und Weinen in der Dichtung einer Übergangszeit. Es handelt sich um eine Arbeit zu den wichtigsten Autoren der Zeit zwischen Goethes Tod und Heines Tod – anders ausgedrückt: zur Dichtung des sogenannten Biedermeier. Das Biedermeier war nicht umsonst jene Epoche, mit der die Adenauerzeit gerne polemisch verglichen wurde. Höllerer zeigte, wieviel radikaler Formwille in dieser oft geringer geschätzten Dichtung steckte, und er konzentrierte sich dabei auf die ins Extreme tendierenden Gebärden des Lachens und Weinens, die großen Gefühle also; eine doppelte Rehabilitation einer ganzen Epoche, die dem Innerlichkeitsdenken entrissen und in ihrer impliziten Modernität aufgezeigt wurde.

Zu seiner Programmatik und der seiner Zeitschrift gehörte die stärkere Verknüpfung der klassischen Germanistik mit dem, was wir heute Medienwissenschaft nennen würden, mit den Themen und Fragen des Theaters und des Films, der Übersetzung und der Semiologie. Der oft noch stark auf Einfühlung und Kennerschaft setzenden Philologie seiner Gegenwart setzte Höllerer eine präzise Methodik entgegen. Es spielte gewiß auch ein fast naives Faible für die positiv gewertete Technik hinein – die konnotiert war mit Nüchternheit, Geschwindigkeit, bewußter Funktionalität. Noch die Titel der Anthologien, die Höllerer verantwortete oder an denen er mitarbeitete, sind bezeichnend: Transit und movens.

Hierzu ist allerdings zu sagen, daß „Technik“ hier immer auch den Beiklang von „Poesie“ im Sinne einer formalistischen Ästhetik zu haben scheint: techne und poiesis werden überraschend nahe zueinandergerückt. Und andererseits fordert die Parole vom „Technischen“ eine Konzentration des Schriftstellers auf die charakteristischen Formen und Züge der zeitgenössischen Verhältnisse – sie hat ein verborgenes realistisches Programm. Bemerkenswerterweise fixiert Höllerer die „institutionellen Züge der technischen Welt“ in der Ankündigung seiner Antrittsvorlesung mit Bezug auf Robert Walsers Roman Jakob von Gunten und das dort geschilderte „Institut Benjamenta“ (das seine Zöglinge zu Dienern abrichtet) sowie auf Kafka. Das bedeutet, daß zum Begriff des „technischen Zeitalters“ der kritische Blick auf die epochenspezifische Deformation des Menschen gehört.

Wirft man einen Blick auf die Gründungsurkunde der Zeitschrift, die Vorbemerkung Höllerers im ersten Heft des Jahres 1961, so liest man: „Nicht einer ‚Sprache der Technik’ wird hier das Wort geredet, noch soll die Sprache auf ihre zählbaren, mechanischen Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt werden, sondern der notwendige Gebrauch und Widerstand der Sprache in einem durch die Technik beeinflußten Jahrhundert ist zu untersuchen.“ Was an dieser Formulierung noch halbwegs unverbindlich wirken mag, wird ausgelöscht durch den betonten Bezug auf die Sprachkritik bei Lichtenberg, Heine, Büchner, Karl Kraus und Musil, der nun folgt.

Das „Technische“ ist – natürlich – auch etwas Dichterisches. Der Beginn des Vorworts zu der 1956 im Suhrkamp Verlag erschienenen Anthologie Transit. Lyrikbuch der Jahrhundertmitte, „herausgegeben mit Randnotizen von Walter Höllerer“ enthält eine eigenartige Schilderung, in der viel steckt: die Italienbegeisterung im Nachkriegsdeutschland, der leidenschaftliche Glaube der jungen Lyrik an die Gewalt des Augenblicks, den entschlossenen Versuch, im Neuen das Alte zu evozieren – und auf eine seltsame Weise auch eine Reflexion über die Technik, die zu diesem Zeitpunkt noch kein Programmwort für Höllerer war.

„Auf dem Pincio in Rom steht seit alters her eine Uhr, deren Räderwerk vom Wasser getrieben wird. Ringsum bewegt sich, immer neu, das Spiel der römischen Abende: die Wendungen der Profile; das Tanzen der Gesten; Rufe, Gesprächsstücke; Ausblicke auf eine Stadt von irisierenden Lichtern, in der sich das Einzelne, das Jetztundniemehrso millionenfach verbirgt. Jedes Augenpaar macht sich zum Mittelpunkt der Welt, jede Lust und jeder Schmerz wissen sich einmalig, nehmen kaum Notiz von der zahllosen Nachbarschaft ähnlicher Lust und ähnlichen Schmerzes. Und dies, ein Meer von Augenblicken, bewegt sich vor dem Geräusch des Wasserpumpwerks, das mühsam die Stete der Zeigerbewegung aufrecht erhält. In diesem Moment wurde die Imaginationskraft des Augenblicks offenbar, zeigte sich, im Nachdenken, wie viele moderne Gedichte aus der Faszination des Augenblicks und des Nebeneinander der Augenblicke geboren sind, der kleinsten Erlebniseinheit, deren Funke ungetrübt blieb, die Einzelnes scharfrandig herausschneidet aus dem Allzuvielen, es aneinandersetzt, mit Klüften der Fremdheit dazwischen.“

Dieser eigenartige Text, der versucht, eine Poetik aus einer topographischen Impression abzuleiten, ist einige Jahre vor der Akzentuierung des „technischen Zeitalters“ entstanden, aber auch in seinem Zentrum steht eine Maschine – eine seltsam archaische. Eine Maschine, die Wasser pumpt und so eine Uhr betreibt, bei der sie „mühsam die Stete der Zeigerbewegung aufrecht erhält.“

Mühsam war es gewiß oft. Die Zeitschrift hat in den fünfundvierzig Jahren ihres Bestehens mehrfach ihre Strategie gewechselt, nie ihre Haltung. Sie hat als rein kritisch-wissenschaftliches Organ begonnen, das Aufsätze, Abhandlungen, Rezensionen, Polemiken druckte, aber keine Literatur im engeren Sinne. Das hatte unter anderem den Grund, daß neben den Akzenten nur Raum für eine derartige Zeitschrift schien. Als später die Diskussionen der Literaturszene immer hermetischere, theoriefixierte und auch sterile Formen annahmen, begann die Sprache im technischen Zeitalter, zunehmend Literatur zu veröffentlichen. Dieses ingeniös antizyklische Moment hat Helmut Böttiger 2003 im Jubiläumsheft „Walter Höllerer zum Gedenken / 40 Jahre Literarisches Colloquium Berlin“ herausgearbeitet. Die Zeitschrift behielt dabei ungerührt ihren Titel bei, der eine Zeitlang einigermaßen historisch geklungen haben dürfte. Doch wenn man lange genug bei einer Sache bleibt, mag sie wieder eine Aktualität bekommen, mit der niemand mehr wirklich gerechnet hatte. Die Technik, welche diese Zeitschrift betreibt, ist die des Seismographen, einer Maschine von hoher Subtilität und Sensibilität – sowie erstaunlicherweise der Fähigkeit, sich alle paar Jahrzehnte umzukonstruieren und in veränderter Gestalt dasselbe Geschäft unbeirrbar zu betreiben. Daß Technik auch die Bedeutungsnuance der souveränen Leichtigkeit haben kann, hat die Zeitschrift gerade in ihrer letzten Zeit demonstriert, da das Akronym Spr-i-t-Z so etwas wie ein geheimes Programmsignet der Literatur in ernster Champagnerlaune scheint.

Wir haben trotz schwieriger Umstände immer noch eine Reihe wichtiger und, Gott sei Dank, ganz verschiedener Literaturzeitschriften, sowohl reine, nur der Literatur verschriebene wie die Akzente und das Schreibheft, als auch solche, die nur einen Teil ihres Themenkreises der Literatur vorbehalten, wie die Neue Rundschau, das Kursbuch oder den Merkur. Ich lasse es bei diesen wenigen Nennungen bewenden, die mir nur als Stichwort dienen sollen, um zu sagen: Es ist schön, daß der Preis heute einer Zeitschrift verliehen wird, die ungerechterweise nicht mehr – oder noch nicht – einen vergleichbaren Grad von Bekanntheit hat, obwohl sie in ebendiese Aufzählung hineingehört.

Einer Zeitschrift einen Preis zu verleihen, heißt, eine schattenhafte Vielzahl von Menschen zu ehren, die an ihr mitgearbeitet und sie gefördert haben. Nennen wir die Herausgeber neben und nach Walter Höllerer: Nor¬bert Miller und Joachim Sartorius. Wir ehren heute mit dem Preis der Hermann-Hesse-Stiftung die Zeitschrift aber nicht umsonst in Gestalt ihres Verlegers und ihres Redakteurs, Raimund Neuß und Thomas Geiger. Man sehe es mir nach, wenn ich den Namen des Mannes, mit dem mich meine eigene Arbeit eng zusammengeführt hat, den von Thomas Geiger, mit besonderer Betonung nenne – mit einer Emphase, die bei der großen, noblen Bescheidenheit dieses Mannes doppelt dringlich wird. Wer ihn kennt, weiß, daß sich in diesem Redakteur Geduld, eine große Fürsorglichkeit und Fähigkeit zur Ermunterung und eine ganz und gar uneitle, der Liebe zur Sache der Literatur geschuldete Strenge vereint haben. Das sind – das wären in einem idealen Gemeinwesen – die Tugenden des Lehrers.

Ich beglückwünsche die Jury zu ihrer Wahl, ich beglückwünsche die Macher der Sprache im technischen Zeitalter zu diesem Preis. Möge – ein Konjunktiv, der jedem Festredner jeweils einmal gestattet ist –, möge der Preis dazu beitragen, diese schöne Zeitschrift dem Interesse der Öffentlichkeit deutlicher sichtbar zu machen. Eine Zeitschrift, die vieles vermag, die sich aber für ihr Hauptanliegen auf den eben zitierten Höllerer-Text berufen könnte: Privilegierung der Texte, die „aus der Faszination des Augenblicks und des Nebeneinander der Augenblicke geboren sind, der klein¬sten Erlebniseinheit, deren Funke ungetrübt blieb, die Einzelnes scharfrandig herausschneidet aus dem Allzuvielen, es aneinandersetzt, mit Klüften der Fremdheit dazwischen“.

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