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ʺSolchenizyn ist tot – es lebe Schalamow!ʺ

ʺSolchenizyn ist tot – es lebe Schalamow!ʺ

Ein Schalamow-Abend mit Durs Grünbein, Katharina Raabe und Karl Schlögel

Warlam Schalamow (1907-1982), für Imre Kertész der vielleicht bedeutendste Lagerautor des 20. Jahrhunderts, verbrachte 16 Jahre im sibirischen Gulag. Seine »Erzählungen aus Kolyma« deren zweiter Zyklus »Linkes Ufer« in diesem Herbst bei Matthes&Seitz erschienen ist, kreisen den Schrecken der Lagerwelt ein, unerbittlich und poetisch aufs äußerste verknappt. Im Verzicht auf ästhetische Verfremdung, moralische Belehrung und politischen Appell zeichnen sie einen Menschen, der sein Sterben überlebt hat. Der Dichter, Übersetzer und Essayist Durs Grünbein, der sich seit langem mit russischen Autoren wie Ossip Mandelstam und Joseph Brodsky auseinandersetzt, entdeckt Schalamow mit seiner »Poetik des Dokuments« als Schriftsteller der Avantgarde. »Solschenizyn ist tot, es lebe Schalamow!«, sagt Grünbein. Mit der Lektorin Katharina Raabe und dem Historiker Karl Schlögel (»Terror und Traum. Moskau 1937«, Hanser Verlag) spricht er über den Autor.

16.12.08

Dienstag

Ort

Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin

Teilnehmer•innen

Durs Grünbein, Karl Schlögel, Katharina Raabe

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